Die Fahrt zum Internationalen Budoseminar der WJJF Deutschland starteten die ersten voll gepackten Wagen (Steffen und Andreas als Fahrer)am Freitag den 06.10.2017 bereits um 13:00 Uhr am Fuße des Fockebergs in Richtung Süßen. Die Fahrt verlief sehr ruhig. Obwohl es Freitag war, hatten wir kaum Stau. Das Wetter – eine Mischung aus Herbst und April – war uns Mitfahrern relativ egal. Denn wir wurden aufs Beste unterhalten. Zum Beispiel mit dem vermeintlichen Traum, dass ein Teilnehmer aus Leipzig mit dem Flieger nach Stuttgart kommen wollte, mit einem Luftgitarren- und Luftschlagzeugkontest sowie Karaokeeinlagen. Zwischendurch gab es Eis, Kaffee und Kuchen im amerikanischen Restaurant zur Goldenden "M"öve und regelmäßige Updates über den Start und das Vorankommen aller anderen Leipziger Mitfahrer(innen).

Angekommen im Land der Hobbits – die Landschaft sieht teilweise wirklich so aus – ist unsere Teilreisegruppe kurz vor 18:30 Uhr. Als wir die Taschen in unser Schlaflager bringen wollten, startete dort gerade die Rücken-Gymnastik. Die älteren Damen waren sichtlich über die vielen jungen Leute überrascht und wollten uns zum Mitmachen überreden. Das verlockende Bierfass, welches Andreas mitgebracht und kurz nach halb sieben angestochen hatte, hatte dennoch einen größeren Reiz für uns.

Mit befeuchteter Kehle ging es dann zum Italiener (gut das jemand vorbestellt hatte) und nach und nach füllte sich der Tisch mit den etwas später Losgefahrenen. Alle wurden satt, es gab von Spaghetti über Salat bis Pizza so ziemlich alles – als kleine Vorspeise gab es noch Bruschetta für alle (die war sehr lecker, danke Andreas!), damit in unserem Schlaflager nicht einer wegen Knoblauchgeruch wach gehalten wurde. Nach einem gemütlichen Abend ging es dann wieder zu Fuß in die Turnhalle zurück, in der die Nachtlager aufgebaut wurden... Interessant waren hierbei die unterschiedlichen Varianten der "Betten" bzw. dessen Aufbauten.

Am 7.10. wurden wir mit einer Hymne geweckt, die einige von uns gar nicht kannten und daher ein wenig irritiert waren. Hans Eisler und Johannes R. Becher kennt halt auch kaum noch einer...

Nach dem Frühstück beim Bäcker brachen wir auf auf nach Schwäbisch Gmünd, so dass wir pünktlich kurz vor 9:00 Uhr vor Ort waren und noch tolle Parkplätze ergattern konnten. Gleich nach dem Aussteigen wurden wir schon erkannt und sehr freundlich vom WJJF Deutschland Präsidenten Richi begrüßt. Bei der Anmeldung im Foyer der Halle freuten wir uns sehr, den ein oder anderen Bekannten wieder zu sehen und zu begrüßen.

Nach Umziehen, Antreten und dem obligatorischen „Vorher-Foto“ machte uns Andreas mit seinem berühmten "Videospiel" warm. Danach ging es, aufgeteilt nach Graduierung und U18, auf eine der sechs aufgebauten Tatami. Die Referenten wechselten die Matten einfach nach den Einheiten und wir Teilnehmer konnten an Ort und Stelle bleiben. Zwischendurch konnten wir feststellen, dass jeder seinen Spaß daran hatte, die eine oder andere knifflige Technik umzusetzen. Dabei war es egal ob es sich um einen Lehrgangsneuling oder alten Hasen handelte – jeder konnte neue Eindrücke mitnehmen.

Es gab zwei größere Pausen und echt gute und auch preiswerte Verpflegung. Dank Kaffee und leckerem Kuchen fühlten wir uns als Sachsen fast wie zu Hause... Nach ca. 7,5 Stunden auf der Tatami hatten wir noch Fotosessions mit den anwesenden Großmeistern und bestanden danach alle unsere Mutprobe und duschten cool bzw. a....kalt. Auch die Mädels wohl gemerkt. Ob das Absicht war oder nicht, egal wir können es einfach...

Nach dem Duschen setzten wir uns noch eine Weile ins Foyer, da die Abendveranstaltung erst 1,5 Stunden später beginnen sollte. Diese wiederum ausführlich zu beschreiben würde hier einfach mal den Rahmen sprengen. Das muss man erleben. Daher nur kurz zusammengefasst: Essen, Trinken, Singen, Tanzen, Alphorn Blasen und Bob Fahren waren einige der Aktivitäten....

Kurz nach Mitternacht waren wir Leipziger wieder alle in Süßen in der Turnhalle – ergänzt um drei Italiener, welche keine Herberge hatten und bei uns übernachteten.

Wer ein echter Budoka ist, kann abends feiern und ist morgens fit – deswegen kamen wir alle pünktlich beim Bäcker zum Frühstücken an. Gegen 9:00 Uhr verabschiedeten wir uns und beschlossen nach dem Tanken diesmal über die Schwäbische Alp zu fahren. Das Wetter war wieder durchwachsen, aber die Goldene Möve behaglich wie immer. Trotz unterschiedlichster Fahrweisen und Wege kamen wir genau hinter Steffen wieder am Fockeberg an und 49,5 Stunden Dojo-Ausflug gingen zu Ende. Dass dieser wieder ein voller Erfolg war, wurde am Abend auch im WhatsApp-Chat bestätigt.


Jahr
2017
Autor des Textes
Claudia Moser
Name des Fotograf
WJJF-D